Wer wir sind? Was wir tun?

Der Arbeitskreis Flüchtlinge Schönaich wurde im Mai 2014 gegründet als die ersten syrischen Flüchtlinge nach Schönaich kamen. In einer ökumenischen Kirchengemeinderatssitzung aller drei Schönaicher Kirchen wurde beschlossen, dass die Evangelische Kirchengemeinde, die Evangelisch-methodistische Kirchengemeinde und die Katholische Kirchengemeinde gemeinsam die Trägerschaft für den Arbeitskreis Flüchtlinge Schönaich übernehmen. Die Moderation und Koordination des Arbeitskreises übernahm Pfarrer Albrecht Nuding. Der Arbeitskreis arbeitet eng mit Bürgermeister Tobias Heizmann und der Gemeindeverwaltung zusammen. Seit April ist Frau Ursula Rentschler mit einer geringfügigen Anstellung auf Grund einer Einzelspende für die Koordination der Ehrenamtlichen im Arbeitskreis und für die Ausbildung und Begleitung der Paten angestellt.

In 16 Monaten ist der Arbeitskreis von einer kleinen Gruppe zu einer großen Organisation mit heute 80 Ehrenamtlichen angewachsen. Fast täglich melden sich Neue, die im Arbeitskreis mitarbeiten wollen - völlig unabhängig von ihrer Zugehörigkeit zu einer Kirche. Aufgaben gibt es für alle. Im Arbeitskreis engagieren sich Menschen aus verschiedenen Schichten der Bevölkerung und aus allen Altersgruppen. Der Jüngste ist 19 Jahre. Die Älteste ist über 80 Jahre alt. Alle, die mitarbeiten, wohnen in Schönaich und wollen ihren Teil zu einer freundlichen Willkommenskultur für Flüchtlinge beitragen.

Die Ziele des Arbeitskreises sind es:

• zur Integration von Flüchtlingen und damit zum sozialen Frieden in Schönaich beizutragen,
• Hilfsbedürftigen so beizustehen, dass sie sich mit der Zeit wieder selbst helfen können,
• Fremdenfeindlichkeit zu wehren.

Die Mitglieder des Arbeitskreises verschließen dabei keineswegs die Augen vor Problemen, die die große Zahl von Flüchtlingen mit sich bringt. Aber gerade deshalb sehen die Mitglieder des Arbeitskreises es als ihre Pflicht an, die Flüchtlinge, die nach Schönaich kommen, freundlich aufzunehmen und ihnen zu helfen. Am meisten Schwierigkeiten mit Flüchtlingen entstehen dort, wo diese in Unterkünften mit unterschiedlichsten Menschen auf engem Raum weitgehend allein sich selbst überlassen werden.

Wenn Flüchtlinge neu nach Schönaich kommen, bieten wir ihnen zunächst an, dass Teams aus drei bis vier Personen, sie als Paten vor allem durch die Anfangszeit begleiten, bis alle Behördengänge erledigt, alle Anträge gestellt, erste Arztbesuche absolviert und alle Anmeldungen von Kindergarten bis Schule erfolgt sind. Wenn diese begleitenden Tätigkeiten einmal abgearbeitet sind, werden die Paten längst nicht mehr so intensiv gebraucht wie am Anfang. Dennoch finden die Flüchtlinge so Vertrauenspersonen, an die sie sich auch später bei Problemen wenden können.

Immer mehr zeigt es sich aber, dass die Hauptaufgabe des Arbeitskreises Flüchtlinge in einem Beitrag zur Integration von Flüchtlingen besteht. Im Vordergrund der Arbeit des Arbeitskreises steht deshalb nicht die Beseitigung von wirtschaftlicher Not, sondern die Hilfe beim Deutsch lernen und die Hausaufgabenhilfe. Gerade beim Spracherwerb und bei den schulischen Leistungen der Kinder konnten durch den Einsatz des Arbeitskreises echte Erfolge erzielt werden. Auch Freizeitangebote wie der Besuch bei der Polizei in Schönaich, der Besuch aller Spielplätze und Bolzplätze in Schönaich oder ein Wilhelmabesuch mit Flüchtlingskindern dient dem Kennenlernen unseres Ortes und unseres Landes. Die erste Flüchtlingsfamilie aus Syrien hat inzwischen schon eine eigene Wohnung gefunden und muss nun nicht mehr von der Gemeinde untergebracht werden. Für weitere Flüchtlingsfamilien suchen wir gerade Wohnungen. Für die Flüchtlinge, die schon länger da sind, geht es inzwischen auch um die Vermittlung von Berufspraktika und damit um die Integration in den Arbeitsmarkt.

Der Arbeitskreis Flüchtlinge Schönaich ist einer von mehr als 25 Arbeitskreisen für Flüchtlinge im Landkreis, die alle vor ähnlichen Aufgaben stehen. Die Ehrenamtlichen leisten damit einen unschätzbaren Dienst für unsere Gesellschaft, um Flüchtlinge bei uns willkommen zu heißen und Ihnen eine sinnvolle Perspektive für ihren Aufenthalt in Deutschland zu ermöglichen.

Albrecht Nuding